PROGRAMM
Gunnar Eriksson (*1936)
Gjendines Bådnlåt
Gjendin, Gjendin, Gjendin, Gjendin
Barnet legges I vuggen ned
Stundom greder og stundom ler.
Sove nu, sove nu i Jesu navn,
Jesus bevare barnet.
Min mor hun tok meg på sitt fang,
danse med meg frem og tilbake.
Danse så, med de små.
Danse så, så skal barnet danse.
Norwegisches Wiegenlied
Gjendin, Gjendin, Gjendin, Gjendin…
Still, mein Kind, sei still, keine Tränen,
lächle süß, du hast keine Ängste.
Träumendes Kind, schlaf jetzt so sicher in Gott,
Jesus wird alle Kinder lieben.
Meine Mutter hielt mich in ihren Armen
und tanzte mit mir auf der Wiese.
Sie tanzte, sanft, mit ihrem Kind.
Tanzen, mild, süß, sanft tanzen.
Norwegian lullaby
Eva Holm Foosnaes (*1983)
The black monkey (2019)
Text: Katherine Mansfield (1888-1923)
My babble, my babble, my babble…
My babbles has a nasty knack
of keeping monkeys on her back.
A great big black one comes and swings
right on her sash or pinny strings.
It is a horrid thing and wild
and makes her such a naughty child.
She comes and stands beside my chair
with almost an offended air.
And says: “Oh Father, why can’t I?”
and stamps her foot and starts to cry.
I look at Mother in dismay.
What little girl is this, today?
She throws about her nicest toys
and makes a truly dreadful noise.
‘Till Mother rises from her place
with quite a Sunday churchy face.
And babbles silently is led
into the dark and her own bed.
Never a kiss or one Goodnight,
never a glimse of candle light.
Oh, how the monkey simply flies!
Oh, how poor babbles calls and cries.
Runs from the room with might and main,
“Father, dear I’m good again.”
When she is sitting on my knee
Snuggled quite close and kissing me,
babbles and me we think the same,
why, the monkey never came?
Only a terrible dream, maybe?
What did she have for evening tea?
My babbles, my babble, my babbles…
Der schwarze Affe
Mein Geplapper, mein Geplapper, mein Geplapper…
Meine Babbles hat eine fiese Gabe
einen Affen auf ihrem Rücken zu halten.
Ein großer schwarzer Affe kommt und schwingt
an den Schnüren ihrer Schärpe oder Pinny.
Es ist eine schrecklich, wilde Sache
und macht sie zu einem so ungezogenen Kind.
Sie kommt und steht neben meinem Stuhl
mit einer fast beleidigten Miene.
Und sagt: “Oh Vater, warum darf ich nicht?”
und stampft mit dem Fuß auf und fängt an zu weinen.
Ich schaue Mutter bestürzt an.
Was ist das heute für ein kleines Mädchen?
Sie wirft ihr schönstes Spielzeug durch die Gegend
und macht einen furchtbaren Krach.
Bis Mutter sich von ihrem Platz erhebt
mit ganz sonntäglichem Kirchengesicht.
Und leise plappernd wird sie geführt
in die Dunkelheit und in ihr eigenes Bett.
Niemals ein Kuss oder eine gute Nacht,
nie ein Schimmer von Kerzenlicht.
Oh, wie der Affe einfach fliegt!
Oh, wie die arme Babbles ruft und weint.
Rennt aus dem Zimmer mit Macht und Kraft,
“Vater, Lieber, ich bin wieder gut.”
Wenn sie auf meinem Knie sitzt
Ganz eng an mich gekuschelt und küsst mich,
Babbles und ich, wir denken dasselbe,
warum, ist der Affe nie gekommen?
Vielleicht nur ein schrecklicher Traum?
Was hat sie zum Abendbrot gegessen?
Mein babbles, mein babble, mein babbles…
Jan Sandström (*1954)
Vid en strand
Text: Kjell Peder Johansson
Ett hav, en strand, en ö
Ett hus, ett enda litet hus på stranden
På ön I havet som välver i vågor
Kalla vågor, vilda vågor
som växer i stormvindens vrede
Vågor och vindar som piskar
över havet in mot ön
Över stranden upp mot huset
sliter och slår
Och taket lyfts bort och
väggarna rämnar, faller
På en pall, på ett golv
I vad som en gång var ett kök
med en värmande spis
I ett hus på en strand på en ö
Där sitter en man och spelar
I ett hav
Han ställer sig upp och spelar
Han spelar mot vågorna
Han spelar så vindarna
vänder sig
Han spelar så vågorna lägger sig
Han spelar så väggarna reser
sig upp
Han spelar så taket sätter sig
åter på plats
Tar åter sats
Och spelar så elden åter får fart
Och dragspelet andas
Och världen andas
Då sjunker han ner
På sin pall i ett kök
Med en spis i ett hus
Vid en strand på en ö i havet
An einem Strand
Ein Meer, ein Strand, eine Insel
Ein Haus, ein einziges, kleines Haus auf dem Strand
Auf einer Insel im Meer, in kalten Wellen, wilden Wellen.
Wellen und Winde, die über das Meer in die Insel hineinpeitschen,
Wachsen in der Wut des Sturmwinds.
Auf einer Insel im Meer, in kalten Wellen, wilden Wellen.
Wellen und Winde schießen und schlagen über den Strand, hoch zum Haus.
Und das Dach wird davongetragen und die Wände brechen ein und fallen.
Auf einem Schemel, auf einem Boden,
In was einmal eine Küche war, mit einem wärmenden Herd.
In einem Haus, auf einem Strand, auf einer Insel
Da sitzt ein Mann und spielt.
In einem Meer…
Er stellt sich auf und spielt.
Er spielt gegen die Wellen.
Er spielt, damit die Winde sich wenden.
Er spielt, damit die Wellen sich legen.
Er spielt, damit die Wände sich aufrichten.
Er spielt, damit das Dach sich wieder auf seinen Platz setzt.
Und spielt, damit das Feuer wieder auflodert.
Und das Akkorden atmet
Und die Welt atmet
Da sinkt er nieder auf seinen Schemel in einer Küche.
Mit einem Herd in einem Haus
An einem Strand auf einer Insel im Meer
At a beach
A sea, a beach, an island
Georgi Sztojanov (*1985)
Essence
(Auftragskomposition für CHOREOS)
Text: Hafis, Rumi, Nietzsche
Stop the words now.
Open the window in the center of your chest,
and let the spirit fly in and out.
We have fallen into the place
where everything is music. (Rumi)
And those who were seen dancing were
thought to be insane by those
who could not hear the music. (Nietzsche)
We have fallen into the place
where everything is music.
We are as the flute,
and the music in us is from thee;
we are as the mountain
and the echo in us is from thee.
We have fallen into the place
where everything is music.
The strumming and the flute notes
rise into the atmosphere,
and even if the whole world’s harp
should burn up, there will still be
hidden instruments playing.
These songs are flecks of foam
upon the surface of the sea,
to find where pearls are grown
you must dive down into the deep,
but in the graceful dancing
of these shining floating swirls,
we see a faint reflection
of the beauty of the pearl. (Rumi)
Essenz
Genug der Worte jetzt.
Öffne das Fenster in der Mitte deiner Brust,
und lass den Geist ein- und ausfliegen.
Wir sind an einem Ort angelangt
wo alles Musik ist. (Rumi)
Und diejenigen, die man tanzen sah,
wurden für verrückt gehalten von denen,
die die Musik nicht hören konnten. (Nietzsche)
Wir sind an einem Ort angelangt
wo alles Musik ist.
Wir sind wie die Flöte,
und die Musik in uns ist von dir;
wir sind wie der Berg
und das Echo in uns ist von dir.
Wir sind an einem Ort angelangt
wo alles Musik ist.
Das Klimpern und die Flötentöne
steigen in die Atmosphäre auf,
und selbst wenn die alle Harfen der Welt
verglühen sollten, werden immer noch
versteckte Instrumente spielen.
Diese Lieder sind Schaumflocken
auf der Oberfläche des Meeres.
Um zu finden, wo die Perlen wachsen
muss man in die Tiefe hinabtauchen,
aber im anmutigen Tanz
dieser glänzenden, schwimmenden Strudel,
sehen wir einen schwachen Abglanz
der Schönheit der Perle. (Rumi)
Sean Doherty (*1987)
Schläft ein Lied in allen Dingen
(Auftragskomposition für CHOREOS)
Text: Joseph von Eichendorff
Schläft ein Lied in allen Dingen
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.
(commisioned for CHOREOS)
Text: Joseph von Eichendorff
A song sleeps in all things
A song sleeps in all things
Jan Sandström (*1954)
Biegga Luothe
Text: Johan Märak
Na de jo biegga båsåðij
lo, lo, lo, lo…
Basse Vuojnha buktta rij
Ibmilis dervuoðajt
Ålmmujta sáme ednamij
Buorre sivnnjaðusájt
Jetzt weht der Wind
lo, lo, lo, lo …
Kommend mit dem Heiligen Geist
ein Gruß von Gott
an die Menschen
in unserem Lappland,
mit seinem Segen.
Now the wind blows
lo, lo, lo, lo …
Coming with the Holy Spirit
A greeting from God
to the people
in our Lappland, with His blessing
Leonard Cohen (*1934)
Dance me to the end of love
(Auftragskomposition für CHOREOS)
Arrangement: Georgi Sztojanov
Dance me to your beauty with a burning violin
Dance me through the panic ’til I’m gathered safely in
Lift me like an olive branch and be my homeward dove
Dance me to the end of love
Oh, let me see your beauty when the witnesses are gone
Let me feel you moving like they do in Babylon
Show me slowly what I only know the limits of
Dance me to the end of love
Dance me to the wedding now, dance me on and on
Dance me very tenderly and dance me very long
We’re both of us beneath our love, we’re both of us above
Dance me to the end of love
Dance me to the children who are asking to be born
Dance me through the curtains that our kisses have outworn
Raise a tent of shelter now, though every thread is torn
Dance me to the end of love
Dance me to your beauty with a burning violin
Dance me through the panic ’til I’m gathered safely in
Touch me with your naked hand or touch me with your glove
Dance me to the end of love
(Auftragskomposition für CHOREOS)
Küss mich bis die Welt vergeht
Küss mich für die Schönheit
Und bis die Geige brennt
Küss mich durch die Ängste
Bis man meinen Namen nennt
Wie die Taube diesen Ölzweig
Durch alle Winde trägt
Küss mich bis die Welt vergeht
Lass mich deine Schönheit
Ganz ohne Zeugen sehn
Tanz wie einst in Babel
Lass dich im Kreise drehn
Bis die Grenze zwischen Himmel
Und der Erde nicht mehr steht
Küss mich bis die Welt vergeht
Küss mich auf unsrer Hochzeit
Wir sind nicht Herr und Knecht
Sind so groß wie unsere Liebe
Wie unsere Liebe sind wir schlecht
Küss mich nun ganz zärtlich
Küss mich nur unentwegt
Küss mich bis die Welt vergeht
Küss mich für die Kinder
Die das Licht der Welt nie sahen
Wir wissen: unsere Küsse
Sind Stoff aus goldenem Garn
Ein buntgewebter Schutzschild
Der vor dem Feind besteht
Küss mich bis die Welt vergeht
Küss mich für die Schönheit
Und bis die Geige brennt
Küss mich durch die Ängste
Bis man meinen Namen nennt
Küss mich wenn Du nackt bist
Und er dein Kleid schon trägt
Küss mich bis die Welt vergeht
(Deutsche Übertragung: Misha G. Schoeneberg)
Gunnar Eriksson (*1936)
Gjendines Bådnlåt
Gjendin, Gjendin, Gjendin, Gjendin
Barnet legges I vuggen ned
Stundom greder og stundom ler.
Sove nu, sove nu i Jesu navn,
Jesus bevare barnet.
Min mor hun tok meg på sitt fang,
danse med meg frem og tilbake.
Danse så, med de små.
Danse så, så skal barnet danse.
Norwegisches Wiegenlied
Gjendin, Gjendin, Gjendin, Gjendin…
Still, mein Kind, sei still, keine Tränen,
lächle süß, du hast keine Ängste.
Träumendes Kind, schlaf jetzt so sicher in Gott,
Jesus wird alle Kinder lieben.
Meine Mutter hielt mich in ihren Armen
und tanzte mit mir auf der Wiese.
Sie tanzte, sanft, mit ihrem Kind.
Tanzen, mild, süß, sanft tanzen.
Norwegian lullaby
Gjendin, Gjendin, Gjendin, Gjendin
The child is laid down in the cradle
Sometimes crying and sometimes laughing.
Sleep now, sleep now in Jesus’ name,
Jesus keep the child.
My mother she took me on her lap,
Dancing with me to and fro.
Dance so, with the little ones.
Dance now, and the child will dance.